„Seinen Entwurf zum ersten Mal in Natura zu sehen, ist einfach unbezahlbar…“

In unserer Rubrik „CUUBUUS Living“ finden alle Themen rund um Wohnen & Wohlbefinden Platz. Als Auftakt zu dieser Serie und passend zum nahenden Frühling, heute das Thema Interior Design. Lassen Sie sich inspirieren…

17. März 2023 | CUUBUUS #living
Cuubuus - „Seinen Entwurf zum ersten Mal in Natura zu sehen, ist einfach unbezahlbar…“

In unserer Reihe „CUUBUUS living bieten wir Ihnen wertvolle Tipps zum Thema Design & Gestaltung, stellen Wohn-Trends vor oder informieren über Neuigkeiten aus der Interior Branche. Diesmal sprechen wir mit unserem langjährigen Kooperationspartner Cordier Innenarchitektur.

INterior Designer Marco Cordier über Einrichtungsplanung, Gemütlichkeit in den eigenen vier Wänden und warum Stil oft doch (k)eine Geschmacksfrage ist.

Marco Cordier, GF Cordier Innenarchitektur

Sie sind bereits seit 2011 als Interior Designer am Markt. Können Sie uns ein wenig über Ihr Unternehmen erzählen? Was genau macht Cordier Innenarchitektur?

Cordier Innenarchitektur steht für außergewöhnliche, komfortable und individuelle Wohnraumkonzepte. Unsere Konzepte umfassen nicht nur große Renovierungs- bzw. Sanierungsprojekte sondern auch den kleinsten Privatraum.

Unsere Leistungen reichen von Innenarchitektur, Raumplanung bis hin zur maßgeschneiderten Möbelplanung und Fertigung. Diese fallen bei uns in 3 Kategorien:

  • Konzept
  • Entwurf
  • Abwicklung.

Bei uns liegt der Fokus nicht im Verkauf der Möbel, unsere Stärke ist die Dienstleistung der Innenarchitektur, die mitunter bereits in der Bau- bzw. Umbauphase beginnt. Die Unabhängigkeit sämtlicher Möbel-Marken ist uns wichtig, nur so können wir für jede:n Kund:in ein passendes Konzept entwickeln.  

Mit dieser Firmenstruktur unterscheiden wir uns zum Mitbewerber und können gemeinsam mit und für unsere Kunden mehr als nur reine Planungsaufträge erarbeiten.

Wohnen und Einrichtung ist ja etwas sehr Persönliches… Ähneln sich die Wünsche bzw. Geschmäcker der Kunden, gibt es Trends, die dann plötzlich jeder haben will oder ist jeder Auftrag wirklich ganz individuell?

Wie beispielweise in der Modebranche gibt es auch in der Innenarchitektur immer wieder neue Trends, die heutzutage vor allem durch Social Media und Co. weltweit verbreitet werden.

Natürlich erleben auch wir bei dem ein oder anderen Erstgespräch, dass man eben solche trendigen Stimmungsbilder vorlegt 😉. Schlussendlich aber ist jedes Projekt individuell. Es ist unsere Aufgabe, dass jede:r Kund:in sein ganz persönliches Raumkonzept bekommt, das exakt auf seine Wünsche und Bedürfnisse zugeschnitten ist. Unsere Kund:innen sollen sich in ihren neuen vier Wänden schließlich geborgen fühlen und nicht fürchten, dass sie mit einer x-beliebigen Design-Kopie abgespeist wurden, an der ein Zeitstempel abzulesen ist.

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Ihren Kund:innen? Sollte man idealerweise schon mit sehr konkreten Anfragen kommen oder darf man mit Ihnen auch gemeinsam „brainstormen“?

Wir unterstützen unsere Kund:innen gerne schon in dieser genannten „Brainstorming- Phase“. Im Erstgespräch versuchen wir, unseren Interessent:innen ihre Vorlieben und groben Vorstellungen zu entlocken.

Zu Beginn arbeiten wir dabei vorwiegend mit Moodbildern und Skizzen, da dies oft der beste und schnellste Weg ist, unserem Kunden eine neue Raumwirkung zu übermitteln.

Von der ersten Kontaktaufnahme über das fertige Schlafzimmer – wie viel Zeit muss man da einplanen? Gibt’s mitunter lange Wartezeiten auf Kästen & Co?

Man darf nicht jedes Projekt gleich betrachten. Viele Faktoren wie Entwurfsfreigaben oder Lieferzeiten beeinflussen die Dauer eines Projektes. Eine Zeitspanne zwischen 8-12 Wochen ist aber durchaus realistisch. Vor allem die Lieferzeit von Tischlerarbeiten, Handelswaren wie beispielsweise Betten, Kommoden oder Stühlen betragen im Durchschnitt 10 Wochen. Zum Glück haben sich im letzten halben Jahr diese Lieferzeiten wieder etabliert. Während der Pandemie war es oft sehr schwierig, konkrete Zeitangaben zu kalkulieren. Damals lagen Lieferzeiten für Holzwerkstoffe für Möbel oder Textilien oft zwischen 15 bis 20 Wochen, ohne Garantie, die Ware auch in dieser Zeit zu erhalten.

Abgesehen von technischen Anpassungen, eigenem Geschmack und Budget spielen sicher zahlreiche Aspekte zusammen, wenn es darum geht, sein Heim zu gestalten. Was sind denn die Geheimtipps, wie man die bestehenden eigenen vier Wände schnell, ohne großen Umbauaufwand wohnlicher machen bzw. frischen Wind reinbringen kann?

Wichtig ist, dass eine Basis, die an bestehende Architektur passt, vorhanden ist.

Heimtextilien und Leuchten sind mein Tipp. Egal ob Vorhänge, Zierkissen, Stehleuchten oder Teppiche; sie gestalten Räume gemütlicher und wohnlicher. Bei der Auswahl von großen Polstermöbeln wie Sofas, Betten oder Chaiselongues sollte man tendenziell eher auf ruhige neutrale Farben zurückgreifen, wohingegen die Zierkissen und Teppiche dann gerne ein ausgefallenes Muster oder eine kräftige Farbe haben dürfen. Durch ein paar wenige Handgriffe bekommt der Raum damit oft eine komplett neue Wirkung, ohne großen Umbau- oder budgetären Aufwand.

Ein wichtiger Aspekt, die Wohnräume persönlich und heimelig wirken lassen zu können,  ist auch die Dekoration. Bildergalerien der Liebsten, Vasen oder ausdrucksstarke Kunstwerke verleihen dem Raum rasch und einfach einen ganz neuen Charakter.

Bildertausch und neue Deko-Elemente, abgestimmt mit den neuen farbigen Zierkissen und Tagesdecken runden das neue, frische Gesamtkonzept ab.

Mut zu Farbe und oder etwa ein wenig Muster ist oft nicht leicht, man ist vielleicht unsicher oder hat vermeintlich zu wenig „Gespür“ für Gestaltung… in diesem Bereich unterstützen wir jederzeit sehr gerne.

Planungsvorschlag für eine der Wohnungen beim Projekt DAS ARTMANN

Welches Projekt im Rahmen ihrer bisherigen Laufbahn war das für Sie erfüllendste?

Man hat immer wieder Projekte, die positiv im Gedächtnis bleiben, besonders jene, wo es auf menschlicher Ebene oder zeitlich gesehen, sofort ab der Baustellenphase, alles in allem ein sehr harmonisches und kreatives Miteinander war.

Ich glaube dennoch, das allererste Projekt, das man selbst umgesetzt hat, prägt einen persönlich sehr stark. Auch wenn dieses Projekt vielleicht nicht reibungslos verlaufen ist, seinen Entwurf zum ersten Mal in Natura zu sehen und die Zufriedenheit des Kunden zu spüren, ist einfach unbezahlbar. Das sind Momente, die einen wieder daran erinnern bzw. einem bewusst machen, wieso man diesen Beruf (gerne) ausübt.

Und was ist der Albtraum jedes Inneneinrichters?

Die Trends in den Medien werden durch Hochglanzfotos in Kombination mit der perfekt abgestimmten Umgebung erschaffen. Leider entspricht das nicht immer jener Realität, wie man selbst wohnt und wie das eigene Zuhause, also die wirkliche Umgebung beschaffen ist. Kunden sehen die Fotos und möchten das natürlich auch haben –  hier richtig zu beraten, ist sehr wichtig.

Wenn ich schöne hochwertige Marken-Möbel im Raum sehe, die nicht zur Umgebung passen, ist das der Albtraum jedes Innenarchitekten.

Inwiefern hat sich Wohnen bzw. Interior Design aus Ihrer Sicht in den letzten Jahren verändert und wie wohnen wir in Zukunft?

Die Pandemie hat auf jeden Fall die Wichtigkeit und Wertschätzung eines schönen stimmungsvollen Eigenheims verstärkt. Man war in seiner Wohnung/Haus praktisch eingesperrt. Da ist es nur verständlich, dass man sich nach einer gewissen Zeit nach einem „Tapetenwechsel“ sehnt. Genau hier konnten wir in dieser schweren Zeit in irgendeiner Form beitragen, Schönes zu erschaffen. Vermehrtes Home-office hat diesen Wunsch nach Wohlfühlen und gegebenenfalls Neugestaltung der eigenen Zuhauses nur weiter verstärkt.

Auch die Qualitätsansprüche sind gestiegen, es wird bewusst mehr Geld in die eigenen vier Wände investiert als vielleicht sonst in Urlaube und Kulturveranstaltungen.

Das Materialbewusstein hat sich ebenfalls verändert. Wie auch in anderen Bereichen des Lebens legt man nun auch in der Innenarchitektur zunehmend mehr Wert auf Nachhaltigkeit. Die derzeit beliebte Farbpalette reflektiert diesen Trend ebenfalls und geht mehr und mehr in Richtung Naturtöne wie Terrakotta, Salbeigrün, Ockertöne, Erdtöne über.

Dabei hält auch die echte Natur immer mehr Einzug in den Wohnraum. Echtpflanzen sind ein must-have, vor allem im städtischen Bereich, wo ein eigener Balkon oder Garten mitunter Luxus ist.

Diese Aspekte werden auch in absehbarer Zukunft auf jeden Fall Teil der Innenarchitektur bleiben. Und last but not least: das Thema Home-office macht Multifunktionsmöbel zu einem wahren must-have.

Und Ihr Schlusswort als Mann vom Fach: Die perfekte Wohnungseinrichtung, das ideale Haus Interior – Wie sieht das für Sie ganz persönlich aus?

Innenarchitektur beginnt idealerweise bereits beim Einreichplan. Architektur, Lichtplanung und Interior Design sollte miteinander verschmelzen und im Einklang stehen. Zusammenfassend: Gezielte Einbaumöbel, in Kombination mit dem richtigen Licht, an die bestehende Architektur angepasst und mit Handelsware/ Möbeln und Deko-Elementen ergänzt, ergibt einen Mix, der ein gemütliches und persönliches Zuhause schafft.

Herzlichen Dank für die spannenen Einblicke!

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