Von der Skizze bis zur Schlüsselübergabe

In unserer Serie „CUUBUUS Career“ stellen wir jene Menschen vor, die bei und für CUUBUUS arbeiten. Unser Team von A wie Akquisition bis Z wie Ziviltechniker – sie alle eint die Leidenschaft für Bauwesen, Design & Architektur.

6. Oktober 2022 | CUUBUUS #career
Cuubuus - Von der Skizze bis zur Schlüsselübergabe

Wie ein typischer Arbeitstag bei CUUBUUS verläuft, welche Skills man mitbringen muss und was das Faszinierende an der Immobilienbranche ist, erzählen am besten jene, die Tag für Tag genau dort tätig sind.

In der ersten Folge sprechen wir mit

DI Arch. Gernot Zuckerhut, Architekt.

Es existieren zahlreiche Klischees rund um den Architektenberuf. Die Vorstellungen, die
Branchenfremde von Ihrer Tätigkeit haben, sind mitunter sogar ganz gegensätzlich – Vom kreativen Künstler über den akribischen Techniker mit Zahlenaffinität… Herr Zuckerhut, Ihre Chance, nun mit den gängigen Klischees aufzuräumen. Verraten Sie uns: haben Sie wirklich nur schwarze Rollkragenpullis im Schrank? Und wie viele durchgearbeitete Nächte, Entwurfspläne und Tassen Kaffee braucht es tatsächlich bis zum schlüsselfertigen Wohnhaus? Oder anders gefragt: Wie viel Wahrheit steckt in den Rollenbildern des „typischen“ Architekten?

Der Beruf des Architekten ist sehr mannigfaltig und lebt vom Spannungsfeld zwischen Kunst und
Technik. Als Architekt darf man aber auch ein bisschen Weltverbesserer sein, zumindest sehe ich das
so. In einem gut geplanten, schön gestalteten Gebäude fühlen sich Menschen wohler.
Architektur, die nur sich selbst genügt und nicht dem Menschen dient, ist mir zu eindimensional.

So halte ich es auch mit den schwarzen Rollkragenpullis – jeden Tag dasselbe wäre mir zu langweilig.
Weiß und Schwarz als Gestaltungsmittel sind aber in der Kunst und in der Architektur ein wichtiges
Gestaltungsmittel. Sie sind die Leinwand, auf der die Farben umso mehr zur Geltung kommen und im
Falle von Architektur ist es z.B. das Sonnenlicht, das Leben ins und auf das Gebäude bringt.

Ganz konkret: was sind Ihre Aufgaben und wie sieht ein klassischer Arbeitstag im Architekten-Team bei CUUBUUS aus?

Die Aufgabe ist konkret und jeden Tag aufs Neue, aus einer Vielzahl von Anforderungen,
Bestimmungen, Regeln, technischen Notwendigkeiten und Wünschen des Bauherren Lösungen zu
entwickeln, die all dies berücksichtigen und dennoch etwas Neues, Aufregendes darstellen.

Sie sind bereits seit 2005 bei CUUBUUS. Wie kamen Sie zum Unternehmen bzw. was genau unterscheidet CUUBUUS von anderen Immobilienentwicklern?

Durch Zufall, wie das Leben so spielt… eigentlich habe ich nach dem Studium mehrheitlich im Ausland gearbeitet (USA, Japan), zuletzt in Sydney. Aus familiären Gründen kam ich für einige Zeit nach Österreich zurück, mit dem Plan, wieder nach Sydney zu gehen. Es kam anders, wie man sieht, was ich nicht bereue, denn bei CUUBUUS hat mir immer die Vielseitigkeit gefallen. Es ging bei CUUBUUS immer um Architektur und um die Faszination von Eleganz in der Formensprache, aber wir wollen keine Kunstwerke produzieren, sondern funktionierende Gebäude. Das darf kein Widerspruch sein und macht die Tätigkeit so spannend.

Welche Ausbildung und Fähigkeiten braucht es, um Ihre Position auszufüllen? Gibt es auch Quereinsteiger oder ist ein Architekturstudium unumgänglich, in diesem Metier erfolgreich zu sein?

Man sollte jedenfalls die Fähigkeit haben, sich in andere Menschen hineinzufühlen, das ist neben der
technischen und rechtlichen Ausbildung – die ja von Gesetzes wegen gefordert wird – wichtig.

Vom ersten Scribble bis zur Schlüsselübergabe dauert es mitunter Jahre. Ist man als Architekt bis zur letzten Steckdosen-Entscheidung involviert oder ist Ihr Job mit der Absegnung der Grundrissplanung getan?

Da hat man alle Möglichkeiten… Aber wenn man will, dass die Ideen, die man hatte, auch umgesetzt
werden, muss man sich schon die Mühe machen, vom Entwurfsplan, über die Baustelle, bis zur
letzten Steckdose dabei zu sein und dafür zu kämpfen, die Qualität in der Umsetzung sicherzustellen.
Denn nicht zuletzt ist es auch unsere Aufgabe als Architekten, alles – im Sinne des zukünftigen
Nutzers – auch „praktisch“ durchzudenken und somit das Beste rauszuholen.

Was würden Sie einem jungen Menschen raten, der gerne Architekt werden möchte? Worin liegen die Herausforderungen und Chancen in diesem Job?

Ausprobieren und machen! Es gibt viele Menschen, die zwar Architektur studiert haben, aber später
in anderen Berufen arbeiten, das wirkt befruchtend auf die Gesellschaft.

Stichwort Traumberuf: Welches Projekt im Rahmen ihrer bisherigen Laufbahn war das für Sie erfüllendste?

Das klingt zwar abgedroschen, aber jedes Projekt ist wie ein Kind für mich, über das ich mich freue,
wenn es heranwächst, also gebaut wird. Da gibt es mehr oder weniger wohlgeratene, aber am
Herzen liegen sie mir alle. Das beste Kompliment ist aber, wenn jemand, der schon länger in einem
unserer Häuser lebt, sagt, wie wohl er/sie sich darin fühlt.

Und was ist der Albtraum jedes Architekten?

Menschen mit Scheuklappen, die meinen, es gehe in der Architektur nur darum, ob persönlich etwas
gefällt oder nicht gefällt. Geschmack ist das eine – und über den lässt sich ja bekanntlich streiten 😉
Es gibt aber schon auch eine Gesamtverantwortung, auch für nachkommende Generationen,
lebenswerten Wohnraum zu schaffen.

Inwiefern hat sich Wohnen bzw. die Architektur- und Immobilienbranche aus Ihrer Sicht in den letzten zehn Jahren verändert?

Das Korsett durch technische Normen und Baugesetze wird immer enger. Bis zu einem gewissen
Punkt ist das ein Ansporn und eine Herausforderung und diese Gesetzte sind ja dazu erdacht, die
Menschen zu schützen, haben also eine wichtige Funktion.
Es gibt aber vermehrt gegenseitige Widersprüche in den verschiedenen Gesetzgebungen (Normen,
Brandschutz, Bauphysik, Bebauungsrichtlinien, Erkenntnisse aus Rechtsstreitigkeiten, usw.…), die
dazu führen, dass man manchmal gezwungen wird, etwas zu bauen, wo jeder der das dann sieht
oder bewohnen soll, sagt „Was hat sich der Architekt dabei gedacht?“

Was glauben Sie – wie wohnen wir in Zukunft?

Vermehrt in der Stadt… Und wir holen uns die Natur in die Stadt, mit begrünten Fassaden und
Dächern. Darüber hinaus werden wir zukünftig auch mobiles Wohnen mehr und mehr entdecken.

Und Ihr Schlusswort als Mann vom Fach: Die perfekte Wohnung, das ideale Haus – Wie sieht das für Sie ganz persönlich aus?

Die perfekte Wohnung gibt es für mich per Definition nicht, denn es gibt nichts, das man nicht weiter
verbessern kann. Es ist aber schon viel erreicht, wenn eine Wohnung, ein Haus so geplant ist, dass es
mit den sich ändernden Bedürfnissen der Nutzer mitwachsen kann.

Vielen Dank für diese spannenden Einblicke!

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